Karl Schmid-Bloß

Aus Theaterlexikon - CH
(Weitergeleitet von Karl Schmid-Bloss)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 1.12.1883 Stuttgart (D), † 21.2.1956 Zürich.

Engagements als Bassbariton 1908–10 am Stadttheater Heidelberg, 1910/11 am →Stadttheater St. Gallen, 1911–13 am Stadttheater Brünn, 1913/14 am Stadttheater Reichenberg. Nach dem Kriegsdienst im deutschen Heer 1919–30 Engagement am →Stadttheater Zürich, unter anderem Sebastiano in d’Alberts "Tiefland", Don Pizarro in Beethovens "Fidelio", Agamemnon in Glucks "Iphigénie en Aulide", Holofernes in →Arthur Honeggers "Judith", Titelpartie in Mozarts "Don Giovanni", Osmin in "Die Entführung aus dem Serail", Almaviva in "Le nozze di Figaro", Herr Fluth in Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor", Titelrolle in Puccinis "Gianni Schicchi", Baron Ochs auf Lerchenau in Richard Strauss’ "Der Rosenkavalier" und Jochanaan in "Salome", Titelpartien in Verdis "Falstaff", "Rigoletto", in der Schweizer Erstaufführung von "Macbeth" und Jago in "Otello", Titelpartie in →Richard Wagners "Der fliegende Holländer", Gunther in "Götterdämmerung", Hans Sachs in "Die Meistersinger von Nürnberg", Wotan in "Das Rheingold" und "Die Walküre", Wanderer in "Siegfried", Peachum in →Bertolt Brecht/Weills "Die Dreigroschenoper". 1930–32 Direktor des Stadttheaters St. Gallen, ab 1932 Direktor des Stadttheaters Zürich, das unter seiner Leitung einen bedeutenden Aufschwung nahm. S. gestaltete einen vielfältigen Spielplan mit den Schwerpunkten Mozart, Verdi, Wagner und Richard Strauss sowie zahlreichen Uraufführungen, darunter Opern von Zemlinsky, Berg (1937 "Lulu", Regie: S., Bühne: →Roman Clemens, Dirigent: →Robert F. Denzler), →Paul Hindemith (1938 "Mathis der Maler") und Operetten von →Paul Burkhard, Stolz, Oscar Straus, Künneke, Kálmán. Während der Spielzeiten und besonders an den von ihm wieder ins Leben gerufenen Junifestwochen traten bedeutende Sänger und Dirigenten auf, so unter anderem Kirsten Flagstad, Dusolina Giannini, Max Lorenz, Wilhelm Furtwängler, Hans Knappertsbusch sowie Richard Strauss und Franz Lehár als Dirigenten ihrer eigenen Werke. 1947 Rücktritt, unter anderem auf Grund einer Pressekampagne wegen seiner angeblichen Sympathie für das Dritte Reich. Zahlreiche Inszenierungen in St. Gallen und Zürich, nach 1947 unter anderem in Barcelona, Bordeaux und Paris.

Literatur

  • Conrad, Max: Im Schatten der Primadonnen, 1956.


Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Karl Schmid-Bloß, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1615, mit Abbildung auf S. 1615.

Normdaten

Vorlage:Normdaten