Elisabeth Schnell
* 22. 1.1930 Zürich.
Zunächst Handelsdiplom, dann private Schauspielausbildung in Zürich bei →Ellen Widmann, →Adolf Manz und →Herman Wlach. Debüt 1947 als Ismene in einer Tourneeproduktion von Racines "Phädra" (Regie: →Ettore Cella). Ab 1948 als Externistin erste kleine Rollen am →Schauspielhaus Zürich (1948 die vierte Frau in García Lorcas "Bernarda Albas Haus", Regie: →Ernst Ginsberg), zudem 1948/49 unter der Direktion von →Albert Wiesner als Gast am →Stadttheater Luzern (Hermia in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum", Regie: →Hermann Brand, und Dunja in Dostojewskys "Schuld und Sühne", Regie: →Peter Lotar). 1950 Tournee mit dem →Cabaret Kikeriki. S. wirkte immer wieder in Revuen und Musicals mit, darunter am →Bernhard-Theater Zürich 1978 in →Hans Gmürs "Ciao Ticino!"und 1980 in dessen "Wachtmeister Rösli", am →Corso-Theater Zürich 1988 Frau Kübler in →Paul Burkhard/→Walter Leschs "Die kleine Niederdorf-Oper" und 1994 als Mrs. Higgins in einer Freilichtaufführung von Loewe/Lerners "My Fair Lady" in Aarau. S. spielte zudem unter anderem am →Sommertheater Winterthur (1979 Ella Brozowsky in Ephraim Kishons "Der Trauschein", Regie: →Markus Breitner), am Bernhard-Theater Zürich (unter anderem in Gmürs Komödien "Beidi wänd’s Heidi", 1992, "Sexy Sepp", 1994, "De dritt Früelig", 1998, und "Herr Gottfried und Frau Stutz", 2000, jeweils mit →Ueli Beck), auf Tourneen und an der →Zürcher Märchenbühne (1997 Titelrolle in →Jörg Schneiders Bearbeitung von Grimms "Frau Holle", Regie: Hubert Spiess). Popularität erlangte S. vor allem durch ihre Tätigkeit beim Schweizer Radio DRS (1954 bis Anfang der neunziger Jahre), wo sie zunächst als Ansagerin und Reporterin, dann als Moderatorin, Redaktorin und Produzentin tätig war (unter anderem "Nachtexpress" sowie "Kafichränzli", das in den achtziger Jahren in "Moderato" umgewandelt wurde). Sie wirkte zudem in zahlreichen Fernsehshows und -sketches mit und übernahm Fernsehmoderationen. Zu ihren Filmrollen gehören Anneliesi in →Franz Schnyders "Uli der Knecht" nach →Jeremias Gotthelf (1954) und Frau Gubler in →Daniel Schmids "Beresina" (1994).
Autor: Thomas Blubacher
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Blubacher, Thomas: Elisabeth Schnell, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1625–1626.