Albert Steffen

Aus Theaterlexikon - CH
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 10.12.1884 Obermurgenthal, Gemeinde Wynau BE, † 13.7.1963 Dornach SO.

Nach einem abgebrochenen Medizinstudium in Lausanne, das er auf Wunsch des Vaters, eines Arztes, begonnen hatte, besuchte S. an der Universität Zürich Vorlesungen in Geschichte, Völkerkunde, Philosophie sowie Kunst- und Literaturgeschichte. 1906 übersiedelte er nach Berlin. Im dortigen S. Fischer-Verlag erschien 1907 sein erster, von der Kritik sehr gelobter Roman "(Ott, Alois und Werelsche)". 1908–20 lebte S. in München, wo er mit →Rudolf Steiner bekannt und 1910 Mitglied der Theosophischen Gesellschaft sowie später der neu gegründeten Anthroposophischen Gesellschaft wurde. Ab 1921 arbeitete S. in Dornach als Redaktor der Zeitschrift "(Das Goetheanum)" und übernahm nach dem Tod Steiners 1925 den Vorsitz der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Sein schriftstellerisches Werk verstand S. als "(therapeutische Dichtung)", die das erloschene Seelenleben der Menschen wiedererwecken sollte. Sein Bühnenwerk umfasst "(Der Auszug aus Ägypten)" (1916), "(Die Manichäer)" (Uraufführung 21.6.1918, →Stadttheater Zürich), "(Das Viergetier)" (Uraufführung 18.12.1924, →Schauspielhaus Zürich, Regie: →Franz Wenzler) sowie die am →Stadttheater Basel uraufgeführten Stücke "(Friedenstragödie)" (31.10.1936, Regie: →Werner Wolff), "(Der Chef des Generalstabs)" (9.10.1937, Regie: Wolff), "(Fahrt ins andere Land)" (24.9.1938, Regie: →Gustav Hartung), "(Pestalozzi)" (27.4.1939, Regie: →Egon Neudegg), "(Ruf am Abgrund)" (18.12.1943, Regie: Wolff) und "(Märtyrer)" (17.9.1947, Regie: →Werner Kraut). Am →Goetheanum Dornach gelangten zur Uraufführung: "(Der Sturz des Antichrist)" (15.4.1933), "(Hieram und Salomo)" (25.12.1933), "(Das Todeserlebnis des Manes)" (15.4.1935), "(Adonis-Spiel)" (25.12.1937), "(Karoline von Günderode)" (21.3.1948), "(Barrabas)" (2.4.1950), "(Alexanders Wandlung)" (24.6.1954) und "(Lin)" (27.7.1958). Neben diesen Bühnenwerken verfasste S. Prosa, Lyrik und zahlreiche Essays; zudem wirkte er als Maler.

Auszeichnungen

  • 1916 Ehrengabe der Schweizerischen Schillerstiftung,
  • Ehrenbürger der bernischen Gemeinde Wynau.

Literatur

  • Amstutz, Hans/Käser-Leisibach, Ursula/Stern, Martin: Schweizertheater, 2000.

Nachlass

  • A. S.-Stiftung, Dornach.


Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Albert Steffen, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1738.

Normdaten

Vorlage:Normdaten