Fritz Delius

Aus Theaterlexikon - CH
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* 28.9.1890 Berlin (D), † 20.9.1966 Basel.

Debüt als Schauspieler 1909 am Hoftheater Meiningen, dann Engagements bei den Goethe-Festspielen in Düsseldorf und unter anderem an den Meinhard-Bernauer-Bühnen in Berlin. Ab 1913 jugendlicher Held und Charakterdarsteller bei Max Reinhardt am Deutschen Theater an den Kammerspielen und an der Volksbühne Berlin, unter anderem Ferdinand in Schillers "Kabale und Liebe" und Mortimer in "Maria Stuart", Alwa Schön in →Frank Wedekinds "Erdgeist" und "Die Büchse der Pandora", Lysander/Demetrius in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum", Titelrollen in "Hamlet" und "Romeo und Julia" sowie in Kleists "Prinz Friedrich von Homburg", Riccaut in Lessings "Minna von Barnhelm". 1926–38 am Theater in der Josefstadt Wien, als Gast bei den Salzburger Festspielen sowie 1926/27 und 1928/29 am →Schauspielhaus Zürich, Zürich ZH. 1938 Emigration über Budapest und Italien in die Schweiz. 1938–50 unter der Direktion von →Oskar Wälterlin am Schauspielhaus Zürich (rund 150 Rollen, darunter Attinghausen in Schillers "Wilhelm Tell", Philemon in Goethes "Faust II", Werber in der Uraufführung von →Bertolt Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder", Rentier Stiefel in Wedekinds "Frühlings Erwachen", Graf Moor in Schillers "Die Räuber", Doktor in der Uraufführung von →Max Frischs "Santa Cruz", Landgraf von Hessen in der Uraufführung von →Friedrich Dürrenmatts "Es steht geschrieben", Zeno in Dürrenmatts "Romulus der Grosse"), daneben auch Gastspiele ab 1941 mehrfach am →Sommertheater Winterthur, Winterthur ZH (unter anderem Titelrolle in Lessings "Nathan der Weise", Mephisto in Goethes "Faust"), 1945 am →Stadttheater Basel und 1949/50 am →Stadttheater Chur, Chur GR (Inszenierung von und Titelrolle in Shakespeares "Othello", Inszenierung von Grillparzers "Sappho", Orgon in Molières "Tartuffe"). 1949 unter →Leopold Lindtbergs Regie Arkas in Goethes "Iphigenie auf Tauris" bei den Salzburger Festspielen. 1950–66 unter der Direktion von →Egon Karter an der neu gegründeten →Komödie Basel (unter anderem Jasmin Boisette in Verneuils "Es bleibt in der Familie", Sultan Saladin in Lessings "Nathan der Weise", Charancay in Guitrys "Nicht zuhören, meine Damen!", Pastor Manders in Ibsens "Gespenster" mit →Johanna Terwin-Moissi als Frau Alving, Grossvater in Paul Osborns "Der Tod im Apfelbaum", 1963 Krapp in Becketts "Das letzte Band") und 1951–53 am →Stadttheater Basel (1951 Talbot in Schillers "Maria Stuart", 1952 Philipp II. in Schillers "Don Carlos"), daneben als Gast auch am →Städtebundtheater Biel-Solothurn. Diverse Filmrollen. Auszeichnungen: 1965 Grosses goldenes Ehrenzeichen der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger.



Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Fritz Delius, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 441–442.

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