Egon Karter

Aus Theaterlexikon - CH
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* 18.10.1911 Mährisch Ostrau (Ostrava, heute: CZ). ∞ II. 1950 →Charlotte Sender, Sängerin und Schauspielerin.

1928/29 und 1929/30 Engagement in Troppau, dazwischen bei einer Wanderbühne und in Karlsbad, 1930–32 am Stadttheater Gablonz, 1931 in Franzensbad, im Sommer 1932 in Karlsbad, 1932/33 am Stadttheater Aussig, im Sommer 1933 in Karlsbad und Marienbad, Tournee mit →Alexander Moissi und Fritz Kortner. Im Herbst 1933 in Meran und Bozen, dann bis 1936 am Theater an der Wien, an der Volksoper Wien und bei den Wiener Festwochen (1936 Danilo in Lehárs "Die lustige Witwe"), diverse Tourneen, 1934–40 an der "Fritz Hirsch Operette" in Amsterdam. 1936 als Gast am →Stadttheater Zürich (Schober in Heinrich Bertés "Das Dreimäderlhaus" mit →Richard Tauber), danach Tournee. 1936/37 Spieltenor für die Operette am →Stadttheater Basel (Kapitän Edward Bill in Rudolf Kattnigs "Der Prinz von Thule"), daneben am →Corso-Theater Zürich und am →Stadttheater Luzern sowie in Den Haag. Ab 1938 erneut in Den Haag, 1940 Gründung der Truppe "Klaver-Vier". Im Mai/Juni 1942 mit polnischem Pass Flucht über Belgien und Frankreich in die Schweiz, Internierung in Witzwil, Raron und Kloten, Auftritte in Internierungslagern. 1943/44 Sänger am →Städtebundtheater Biel-Solothurn, dann in den Internierungslagern Waldegg und Bonstetten. 1945–47 erneut am Städtebundtheater Biel-Solothurn. 1947 Gründer und Leiter des Tourneetheaters Schweizerisches Schauspielensemble in Verbindung mit dem Reiss-Verlag Basel (→Kurt Reiss), Tourneen mit Hans Albers (Molnárs "Liliom"), →Albert und →Else Bassermann, →Leopold Biberti, →Heinz Woester, →Maria Schell (Goethes "Faust"). 1948 sang K. als Gast am Stadttheater Basel die Partie des Danilo in Lehárs "Die lustige Witwe". 1950 Gründer und bis 1968 Leiter der →Komödie Basel, inszenierte dort unter anderem Shaws "Helden", Sartres "Die schmutzigen Hände", Ludwig Thomas "Moral", Bahrs "Das Konzert", Gerhart Hauptmanns "Die Ratten", Kleists "Der zerbrochene Krug", →Bertolt Brechts "Schweyk im Zweiten Weltkrieg", "Der kaukasische Kreidekreis", "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" und "Mann ist Mann", Lenz/Brechts "Der Hofmeister", Shakespeares "Othello". 1951–53 zugleich Leitung des Schauspiels am →Stadttheater Basel (gemeinsames Ensemble mit der Komödie). 1968 Gründung des Tourneetheaters Egon Karter in Basel, Tourneen unter anderem mit Dyers "Unter der Treppe", Regie: Harry Meyen, mit →Will Quadflieg und →Leonard Steckel; Ostrowskis "Der Wald" mit Elisabeth Flickenschildt; Giraudoux’ "Amphitryon 38" mit Quadflieg; Lessings "Emilia Galotti", Regie: Fritz Kortner, mit Klaus-Maria Brandauer und Marianne Nentwich; Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder", Regie: →Gerhard Klingenberg; →Friedrich Dürrenmatts «Play Strindberg, Regie: Karl Heinz Stroux, mit →Lola Müthel; Shakespeares "Othello" mit Quadflieg; Anouilhs "Das Orchester"; Uraufführung von Dürrenmatts "Die Panne" mit Wolfgang Preiss und →Heinrich Trimbur; Dürrenmatts "Der Meteor" mit Stroux und Rose-Renée Roth. Ab Mitte der siebziger Jahre bis 1986 Leiter des Reiss-Verlags in Basel. 1996 Mundart-Inszenierung der Dürrenmatt-Komödie "E Panne in Basel" zum 40-Jahr-Jubiläum des Theaters →Fauteuil in Basel. Autobiografie: "Das Leben – eine Komödie", 1988 (herausgegeben von Raymond Petignat).

Literatur

  • Stumm, Reinhard: Komödie Basel, 2001.


Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Egon Karter, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 964.

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