Günter Heising

Aus Theaterlexikon - CH
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* 10.2.1919 Berlin (D), † 27.2.1988 Hamburg (D), auch Günther H.

Gymnasium in Berlin, Schauspielunterricht. Debüt in Dortmund, dann Schauspieler in Hagen, Gera, Glogau, Wuppertal, Köln, umfangreiche Rundfunktätigkeit. 1953–67 als Charakter- und Chargenspieler sowie Regisseur am →Stadttheater Basel tätig; er spielte dort über hundert Rollen, darunter: 1953 Casca in Shakespeares "Julius Caesar" (Regie: →Albert Wiesner) und Pater in →Max Frischs "Don Juan oder die Liebe zur Geometrie", 1954 Gerichtsrat Walter in Kleists "Der zerbrochene Krug" (Regie: Dietrich Haugk), 1956 Titelrolle in Büchners "Woyzeck" und St. Just in Büchners "Dantons Tod" (Regie jeweils: Carlheinz Caspari), 1957 Florestan Mississippi in →Friedrich Dürrenmatts "Die Ehe des Herrn Mississippi" (Regie: →Margrit Weiler), 1959 Nebukadnezar in Dürrenmatts "Ein Engel kommt nach Babylon" (Regie: Rudolf Hofmann) und Philipp in Schillers "Don Carlos" (Regie: →Adolph Spalinger), 1960 Titelrolle in Frischs "Biedermann und die Brandstifter" und Mephisto in Goethes "Faust" (Regie: →Oskar Wälterlin), 1962 Lehrer in Frischs "Andorra", 1963 Nuntius in der Schweizer Erstaufführung von →Rolf Hochhuths "Der Stellvertreter" (Regie: Ernst Kuhr), 1964 Titelrolle in Molières "Tartuffe", 1965 Marquis de Sade in Weiss’ "Marat/Sade", 1966 Astragalus in Raimunds "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" und Pastor Manders in Ibsens "Gespenster" (Regie: →Gert Westphal), 1967 Eichmann in Kipphardts "Joel Brand" (Regie: →Reto Babst). H. inszenierte in Basel unter anderem 1960 Synges "Der Held der westlichen Welt" und Eduardo de Filippos "Die Neapolitanerin" (mit →Eva-Maria Duhan), 1961 Lessings "Minna von Barnhelm". 1967 als Gast am →Schauspielhaus Zürich, 1967–69 Schauspieler an den Bühnen der Stadt Köln, 1969/70 an den Städtischen Bühnen Dortmund, 1970 auf Tournee mit der →Bühne 64 Zürich (Pastor Manders in Ibsens "Gespenster", mit Marianne Hoppe und →Helmuth Lohner), 1970–88 am Thalia-Theater Hamburg (unter anderem Merkur in Hacks’ "Die schöne Helena" und Mazzini Dunn in Shaws "Haus Herzenstod", Regie jeweils: Boy Gobert; Lancaster in →Bertolt Brechts "Leben Eduards des Zweiten von England", Regie: →Jürgen Flimm; Fortinbras in Shakespeares "Hamlet", Regie: Hans Neuenfels; diverse Rollen in Goethes "Faust", Regie: →Hans Hollmann). Seit 1981 war H. Obmann der Genossenschaft deutscher Bühnen-Angehöriger sowie Mitglied der Rechtsschutzkommission, Beisitzer am Bühnenschiedsgericht Hamburg und Mitglied der Paritätischen Prüfungskommission.



Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Günter Heising, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 819.

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