Sylvia Luise Denk

Aus Theaterlexikon - CH
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* 9.5.1947 Wien (A), auch Luise oder Luise Sylvia D.

Gesangsstudium mit Schwerpunkt Operette und Musical am Konversatorium der Stadt Wien. Schauspiel- und Jazztanz-Unterricht. 1969–70 Sprecherin beim ORF Studio Oberösterreich. 1971–73 Tourneen mit dem Wiener Lustspieltheater. Engagements als Soubrette 1973–75 am Landestheater Linz, 1975–81 am Stadttheater Lüneburg und 1981–99 am →Stadttheater St. Gallen (bis 1988 im Ensemble, dann als Gast). Daneben 1972–81 Auftritte an den Operetten Festspielen Bad Ischl sowie 1978 und 1979 an den Seefestspielen Mörbisch (Maxl in Kálmáns "Die Zirkusprinzessin" und Lisa in dessen "Gräfin Mariza"). Gastengagements in Baden bei Wien, Innsbruck, am →Stadttheater Luzern, in Bremerhaven, an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach, in Pforzheim, Trier und am Theater an der Wien. Tourneen durch Deutschland, Österreich, Holland, Norditalien und die Schweiz. D. verkörperte als Soubrette mit Charme, Esprit und tänzerischem Elan den quirligen, temperamentvollen Frauentyp wie auch das süsse Mädchen in Operette und Musical. In St. Gallen sang sie unter anderem 1981 Pepi Pleininger in Johann Strauß’ "Wiener Blut", 1982 Klärchen in →Ralph Benatzkys "Im weissen Rössl", 1983 und 1992 Ida in Johann Strauß’ "Die Fledermaus", 1984 Cupido in Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" und 1985 die Titelpartie in Loewes "Gigi". Zu ihrem Repertoire gehörten ausserdem die Briefchristel in Zellers "Der Vogelhändler", Miss Mabel Gibson in Kálmáns "Die Zirkusprinzessin", Juliska Varady in Fred Raymonds "Maske in Blau" und Bianca in Porters "Kiss Me, Kate". Neben diesem Typus verkörperte sie mit ihrem komischen Talent und ihrem spielerischen Engagement auch schrullige, exzentrische Charaktere im Musical (1992 Tante Berta in →Paul Burkhards "Der schwarze Hecht" am Stadttheater St. Gallen, 1999 Rose in Jule Stynes "Gypsy", Regie: →David Geary, 2001 Luce in Richard Rodgers "Die Boys von Syrakus", beide auf der Kellerbühne St. Gallen). Seit Anfang der neunziger Jahre etablierte sich D. zunehmend im Schauspiel. In St. Gallen spielte sie eine der Elfen in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum", Emma in Nestroys "Der Talisman", Mrs. Maisie Madigan in O’Caseys "Juno und der Pfau" (alle am Stadttheater) sowie Amanda in Williams’ "Die Glasmenagerie" (im Kellertheater, Regie: →Kurt Schwarz). Im Kindertheater überzeugte D. sowohl mit ihrem einfühlsamen, kindgerechten Spiel als auch durch augenzwinkernde Komik (1990 Frau Settergren in Lindgrens "Pippi Langstrumpf", 1999 Vampirtante Dorothee in Uwe Vogel/Angela Sommer-Bodenburgs "Der kleine Vampir" sowie 2000 Lovis in Lindgrens "Ronja Räubertochter", Regie: Anja Horst, alle am Stadttheater St. Gallen). D. schuf ausserdem Choreografien für Operetten- und Musicalproduktionen von Schweizer Tourneetheatern, beispielsweise 2002 für Jonathan Larsons Musical "Rent" am →Musical-Theater Basel und auf Schweizer Tournee (Regie: Geary, musikalische Leitung: Daniel Jent). Daneben Kleinkunstprogramme (unter anderem mit Regine Weingart), Wienerlied-Abende und Lesungen.



Autorin: Silke Christiane Keckeis



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Keckeis, Silke Christiane: Elisabeth Bergner, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 451.

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