Josy Holsten

Aus Theaterlexikon - CH
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* 14.10.1897 Düsseldorf (D), † 26.11.1963 Zürich, eigentlich Josefine Pyro. ∞ II. 1930–36 Bill (eigentlich Ernst Emil) Weilenmann, Kapellmeister am →Stadttheater Zürich, musikalischer Leiter am →Schauspielhaus Zürich sowie Pianist und Komponist für das →Cabaret Cornichon, ∞ III. 1953 →Karlheinz Streibing, Regisseur.

Erste Engagements 1927–29 an den Münchner Kammerspielen und 1928/29 am Stadttheater Augsburg. 1929–37 spielte H. teils als Ensemblemitglied, teils als Gast am Schauspielhaus Zürich. Dort verkörperte sie unter anderem die Titelrolle in Shaws "Candida", Amorosa in Nestroys "Der böse Geist Lumpazivagabundus", Anna in Scribes "Ein Glas Wasser", Julie in Büchners "Dantons Tod", die Titelrolle in Shaws "Fanny’s erstes Stück", Frau Linde in Ibsens "Nora" und Ellen Mannheim in Friedrich Wolfs "Professor Mannheim". 1939–42 war H. am Bremer Schauspielhaus und 1942–44 am Deutschen Theater in den Niederlanden in Den Haag engagiert. 1944 kehrte H., die durch die Heirat mit Weilenmann die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten hatte, in die Schweiz zurück. Danach spielte sie unter anderem beim →Schweizer Schauspiel-Ensemble (1946 Titelrolle in Hauptmanns "Iphigenie auf Delphi"), bei mehreren Tourneeproduktionen, zum Beispiel mit →Maria Fein und →Heinz Woester (1948 Dolly de Vries in William Somerset Maughams "Theater"), am →Stadttheater Luzern (1948 Alexandra in Hebbels "Herodes und Mariamne" und Elisabeth in Schillers "Maria Stuart"), am →Stadttheater St. Gallen, an der →Komödie Basel (unter anderem 1955 Muriel Weston in Dodie Smiths "Der erste Frühlingstag"), in Zürich am →Theater am Central (1954 Mrs. Elizabeth Almond in Ruth und Augustus Götz’ "Die Erbin"), am →Bernhard-Theater sowie erneut regelmässig am Schauspielhaus (unter anderem 1948 Regan in Shakespeares "König Lear", Regie: →Oskar Wälterlin, 1949 Julia in →Friedrich Dürrenmatts "Romulus der Grosse", 1953 Frau Pearce in Shaws "Pygmalion", Regie beide: →Werner Kraut, Gräfin Helena in Kleists "Das Käthchen von Heilbronn", Regie: Wälterlin, 1954 die Oberpriesterin der Diana in Kleists "Penthesilea", und die Mutter in →Paul Burkhards "Der schwarze Hecht", 1957 Parze Lachesis in Wilders "Die Alkestiade", Marthe in Goethes "Faust I" und 1958 Mutter und Manto in dessen "Faust II", Regie jeweils: →Leopold Lindtberg, 1959 Herzogin von Friedland in Schillers "Die Piccolomini" und "Wallensteins Tod", Regie: →Reinhart Spörri, sowie Frau Knox in Shaws "Fannys erstes Stück", Regie: →Kurt Hirschfeld, 1960 Madame Maigret in Simenons "Maigret hat Zweifel" und Frau Ochs in Ionescos "Die Nashörner", Regie: Streibing, 1962 Mrs. Rutledge in der deutschsprachigen Erstaufführung von Thomas Wolfes "Willkommen in Altamont" und 1963 Grossmutter in William Saroyans "Die Pariser Komödie", Regie: →Werner Düggelin). Ausserdem Engagements am Theater der Stadt Baden-Baden (1952/53) und am Theater für den Kurfürstendamm in Berlin (1960/61). Diverse Filmrollen, beispielsweise in →Richard Schweizer/→Walter Leschs "Wie d’Wahrheit würkt" (1933), Wolfgang Liebeneiners "Der Mustergatte", Erich Waschnecks "Gewitterflug zu Claudia" (beide 1937) und Robert A. Stemmle "Mann für Mann" (1939). Auch Tätigkeit als Schauspiellehrerin.



Autorinnen: Julia Danielczyk/Tanja Stenzl



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Danielczyk, Julia/ Stenzl, Tanja: Josy Holsten, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 866.

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