Lois Egg

Aus Theaterlexikon - CH
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* 11.10.1913 Innsbruck (A), † 29.5.1999 Wien (A), eigentlich Alois E. ∞ 1981 Gerda E.-Niessner, Bühnenbildnerin.

Nach Abschluss der Gewerbeschule in Innsbruck studierte E. 1934–37 an der Akademie in Prag und an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Clemens Holzmeister und Emil Pirchan. 1937/38 erstes Engagement als Bühnenbildner am Stadttheater Innsbruck, 1938/39 ging E. ans Westmark-Landestheater Koblenz, 1939/40 ans Theater der Gauhauptstadt Reichenberg, 1941–45 arbeitete er am Ständetheater in Prag, wo er unter anderem Hauptmanns "Florian Geyer" und Hebbels "Gyges und sein Ring" einrichtete. 1946–60 war E. als Bühnenbildner am →Stadttheater Bern, Bern BE engagiert, wo er über 300 Bühnenausstattungen für Oper und Schauspiel schuf, unter anderem Beet­hovens "Fidelio", Lessings "Nathan der Weise" (Regie: →Hans Lietzau), Mozarts "Die Entführung aus dem Serail", die Uraufführung von →Walter Furrers "Der Faun", Richard Strauss’ "Salome", Hauptmanns "Rose Bernd", Shakespeares "Viel Lärm um nichts", Schillers "Kabale und Liebe", Nestroys "Der böse Geist Lumpazivagabundus", →Heinrich Sutermeisters "Raskolnikoff", Verdis "Nabucco", Goethes "Clavigo", Bergs "Wozzeck", Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen", Molières "Tartuffe", →Friedrich Dürrenmatts "Romulus der Grosse", Williams’ "Glasmenagerie", Kleists "Amphitryon", Shaws "Die heilige Johanna", Lessings "Minna von Barnhelm" (Regie: →Paul Kalbeck), →Arthur Honeggers "Johanna auf dem Scheiterhaufen", Grillparzers "Der Traum ein Leben", Goethes "Faust I" und Molnárs "Liliom". 1960 wechselte E. ans Wiener Burgtheater, wo er bis 1978 arbeitete und unter anderem die Bühne für Goethes "Torquato Tasso", Hauptmanns "Florian Geyer" (Regie: →Heinz Hilpert), Bahrs "Das Konzert", Strindbergs "Fräulein Julie" oder Schillers "Maria Stuart" gestaltete. In all den Jahren gastierte er in Wien an der Volksoper, am Theater in der Josefstadt und am Volkstheater (zuletzt 1985 in Nestroys "Nagerl und Handschuh"), bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen, am Landestheater Linz und an der Oper in Sydney, wo er 1965 Verdis "Falstaff" einrichtete. 1966 wurde E. als ordentlicher Professor und Meisterschulleiter in der Nachfolge →Caspar Nehers an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1984 unterrichtete. E.s Raumgestaltung zeichnete sich durch ein offenes Spiel von Raum und Fläche aus, das Assoziationen hervorrufen und das Publikum zu eigenen Deutungen verleiteten soll.

Literatur

  • L. E.: Bühnenentwürfe, Skizzen, Aquarelle 1930–1985, herausgegeben von Wolfgang Greisenegger, 1985.


Autorin: Julia Danielczyk



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Danielczyk: Lois Egg, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 517.

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