Jörg Reichlin
* 25.8.1949 Saas Fee VS.
Schauspielausbildung am Bühnenstudio Zürich/an der →Schauspiel-Akademie Zürich, →Emil-Oprecht-Preis 1973. Erste Engagements 1973 am →Theater am Neumarkt Zürich und bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel, 1973/74 als Gast am →Stadttheater Bern, 1974/75 auf Tournee mit dem →Theater 58 Zürich, 1976/77 an der Lore-Bronner-Bühne München und am →Galerietheater Die Rampe in Bern, 1977–80 am →Theater an der Winkelwiese in Zürich (Michael Dara in Synges "Nebelschlucht", Mann in der deutschsprachigen Erstaufführung von Edward Bonds "Stein"). Ab 1981 spielte R. regelmässig am →Theater für den Kanton Zürich. Weitere Verpflichtungen hatte er 1986 am →Atelier-Theater Bern, 1987–89 am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (Wetter vom Strahl in Kleists "Das Käthchen von Heilbronn", Regie: Neidhardt Nordmann), 1990 bei den Burgfestspielen Mayen, 1992/93 am →Stadttheater Luzern sowie auf diversen Tourneen. 1993–98 war R. künstlerischer Leiter der Burgfestspiele Bad Vilbel (eigene Inszenierungen: 1993 Eichendorffs "Die Freier", 1994 Shakespeares "Ende gut, alles gut", 1995 Dario Fos "Wer einen Fuß stiehlt, hat Glück in der Liebe", 1996 Shakespeares "Was ihr wollt", 1997 Ben Jonsons "Volpone und die Erbschleicher", 1998 Labiches "Der Mord unten in Lourcine"). 1988 gründete R. die berufsbegleitende Schauspielschule "BeScha" in Aarau. R. inszenierte mit Schülern und Laien und schrieb mehrere Theaterstücke, darunter "Der Tell und der Wurm" (uraufgeführt 1991 in R.s Regie im Stadthofsaal Uster), das Musical "Ich will leben"über Alkohol- und Drogensucht (Musik: Paul Field, Uraufführung am 29.9.1991 in der Sporthalle Schwarz in Rüti) und das Kindermusical "Pipo, die Maus" (Musik: Caspar Freis, Uraufführung am 9.10.1993 in der Skala Bubikon). Er verkörperte zudem zahlreiche Film- und Fernsehrollen.
Autor: Thomas Blubacher
Blubacher, Thomas: Jörg Reichlin, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1472–1473.