Sibylle Münch

Aus Theaterlexikon - CH
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* 10.11.1923 Basel. Tochter des Dirigenten Hans M. und der Sängerin Valerie Hausmann. ∞ Karl Engel, Pianist. Mutter des Pianisten und Professors für Klavier Till Engel.

1940–43 Schauspielausbildung bei →Gustav Hartung in der Schauspielklasse des →Konservatoriums Basel. Erste Rollen: 1942 Lizzi in der Uraufführung von Otto Müllers Dialektkomödie "Dr Basler Pygmalion" nach Shaw, einer Produktion des →Quodlibet Basel, und 1943 Phyllis in →Josef Victor Widmanns "Maikäfer-Komödie" am →Stadttheater Basel (beide im →Küchlin-Theater aufgeführt). Erstes festes Engagement 1943–46 am →Stadttheater Luzern unter der Direktion von →Paul Eger. Dort spielte M. rund 25 Rollen, etwa Lady Mary Sindley in Frederick Lonsdales "Mrs. Cheney’s Ende", Mrs. de Winter in Daphne du Mauriers "Rebecca", die leichte Person in Franz Werfels "Jacobowsky und der Oberst", Mirza in Grillparzers "Der Traum ein Leben", Recha in Lessings "Nathan der Weise", Jessica in Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig" und Vesna Motic in der Uraufführung von Tilla Durieux’ "Zagreb 1945". 1944–46 trat M. auch am →Sommertheater Winterthur (Direktion: →Markus Breitner) auf und spielte dort unter anderem Agda Kjerulf in →Curt Goetz’ "Hokuspokus", Olivia in Shakespeares "Was ihr wollt" und erneut Recha in Lessings "Nathan der Weise". 1946–55 gehörte M. zum Ensemble des Stadttheaters Basel. In dieser Zeit spielte sie dort rund sechzig Rollen, zum Beispiel 1946 Agnes in Ibsens "Der Bund der Jugend", 1947 Ismene in Sophokles’ "Antigone" und Ennoia in der Uraufführung von →Albert Steffens "Märtyrer", 1948 Julie in Büchners "Dantons Tod" und Berta von Bruneck in Schillers "Wilhelm Tell", 1950 Karline Oberholzer in →Paul Burkhards "Der schwarze Hecht", Proserpina Garnett in Shaws "Candida" und Emilia in Shakespeares "Ein Wintermärchen" sowie 1952 Frau Dätwyler in Burkhard/→Walter Leschs "Die glaini Rhygassopere" (an der →Komödie Basel). Sie trat auch in Operetten auf, etwa 1955 als Contessa Giulietta in Edmund Eyslers "Die gold’ne Meisterin". Ausserdem Gastverpflichtungen am →Schauspielhaus Zürich (1946) und am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (1952). Radio- und Fernseharbeit in Zürich sowie Auftritte als Sprecherin in Konzerten in Basel. Nach 1955 übersiedelte M. nach Hannover und zog sich vom Theater zurück.



Autor: Thomas Waldmann



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Waldmann, Thomas: Sibylle Münch, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1293.

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