Noëmie Nadelmann

Aus Theaterlexikon - CH
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* 6.3.1962 Zürich. Tochter des Pianisten und Komponisten →Leo N. und der Schauspielerin Rose-Marie Ritter (später Rachel N.).

Gesangsstudium bei →Carol Smith am Konservatorium Zürich und an der Indiana University in Bloomington. 1986/87 Mitglied des →Internationalen Opernstudios Zürich. Bühnendebüt 1987 als Musetta in Puccinis "La Bohème" am Teatro la Fenice in Venedig. Gastspiele bei den Seefestspielen Mörbisch (1987–88), am →Grand Théâtre in Genf (1988 Sopransolo in →Oscar Araiz’ Ballett "Child Alice" zu Musik von David del Tredici), am →Stadttheater Luzern (1988 Carlotta in Millöckers "Gasparone" und 1989 Titelpartie in Leo Falls "Madame Pompadour") und an der Volksoper Wien (1989 Bianca in Porters "Kiss Me, Kate"). 1990–94 festes Engagement am Staatstheater am Gärtnerplatz in München, dem sie in der Folge als Gast verbunden blieb. Dort sang sie unter anderem Nuri in d’Alberts "Tiefland", die Titelrolle in Massenets "Manon", Laura in Millöckers "Der Bettelstudent", die Mozart-Partien Zerlina in "Don Giovanni", Blonde in "Die Entführung aus dem Serail" und Susanna in "Le nozze di Figaro", die Titelrolle in Orffs "Die Kluge", Zerbinetta in Richard Strauss’ "Ariadne auf Naxos" und Ännchen in Webers "Der Freischütz". Seit 1994 ist N. freischaffend. An der Komischen Oper Berlin, wo sie bereits 1991 als Nedda in →Ruggero Leoncavallos "I pagliacci" und 1992 als Musetta gastiert hatte, errang die lyrische Koloratursopranistin 1994 einen grossen Erfolg als Violetta Valéry in Verdis "La Traviata" und 1996 als Lucia in Donizettis "Lucia di Lammermoor" (Regie beide: Harry Kupfer). 1997 debütierte N. am →Opernhaus Zürich als Hanna Glawari in Lehárs "Die lustige Witwe" (Regie: →Helmut Lohner, musikalische Leitung: →Franz Welser-Möst) und trat am →Stadttheater Bern als Violetta Valéry auf. Dort folgte 1999 Lucia di Lammermoor. Im gleichen Jahr Debüts an der Opéra Bastille in Paris (Musetta) und an der Hamburgischen Staatsoper (Violetta Valéry). 2000 sang sie Rosalinde in Johann Strauß’ "Die Fledermaus" in Zürich unter →Nikolaus Harnoncourt, Armida in Händels "Rinaldo" am Prinzregententheater München (Regie: David Alden), Violetta Valéry an der Deutschen Oper Berlin und Musetta an der Metropolitan Opera New York. Weitere Gastspiele führten N. nach Chicago (2001 Musetta), ans Stadttheater Bern (2001 Manon), an die Kölner Oper (2002 Donna Anna in Mozarts "Don Giovanni") und ans Opernhaus Zürich (2002 Violetta Valéry sowie Gabriele in Johann Strauß’ "Wiener Blut" im →Theater Winterthur am Stadtgarten). Sowohl szenisch als auch stimmlich-musikalisch gilt sie als eindrucksvolle Darstellerin. Sie überzeugte unter anderem in Andrzej Zulawskis Chopin-Film "La Note bleue" (1991 als Pauline Viardot-Garcia) und in der Fernsehaufzeichnung von Götz Friedrichs Berliner Inszenierung von "La Traviata" (in der Titelrolle). Tritt in zunehmendem Masse auch als Konzert- und Liedersängerin auf.

Auszeichnungen

  • 1996 Kritikerpreis in Berlin,
  • 1997 Mozart-Preis der Goethe-Stiftung in Innsbruck.


Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Noëmie Nadelmann, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1305–1306, mit Abbildung auf S. 1306.

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