Margrit von Syben

Aus Theaterlexikon - CH
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* 5.9.1913 Zürich, eigentlich Margrit von Siebenthal.

In Basel Gesangsausbildung bei Ernst Reiter, →Armin Weltner und →Annie Weber, dramatischer Unterricht bei →Gustav Hartung sowie Sprech- und Partienstudium bei →Margrit von Tolnai und →Alexander Krannhals. Später zusätzliche Studien bei Margarethe Haeser in Zürich und →Res Fischer in Stuttgart. Engagements 1942–45 und 1948/49 am →Stadttheater Basel sowie 1945–48 am →Stadttheater Zürich. In ihrer nicht sehr lange währenden Karriere bewältigte S. ein erstaunlich vielseitiges Repertoire. Es erstreckte sich von Partien für Spielalt (Marthe in Gounods "Faust", Hänsel in Humperdincks "Hänsel und Gretel", Irmentraut in Lortzings "Der Waffenschmied", Frau Reich in Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor", Nicklausse in Offenbachs "Les Contes d’Hoffmann", Suzuki in Puccinis "Madama Butterfly", Magdalena in →Richard Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg", Beatrice in Wolf-Ferraris "Le donne curiose") über lyrische und dramatische Alt- und Mezzosopranpartien (Titelrolle in Bizets "Carmen", Auntie in Brittens "Peter Grimes", Sesto Pompejo in Händels "Giulio Cesare in Egitto", Cherubino in Mozarts "Le nozze di Figaro", Chiwrja in Mussorgskys "Der Jahrmarkt von Sorotschinzy", Czipra in Johann Strauß’ "Der Zigeunerbaron", Octavian in Richard Strauss’ "Der Rosenkavalier", die Verdi-Partien Amneris in "Aida", Eboli in "Don Carlo" und Azucena in "Il Trovatore", Ortrud in Wagners "Lohengrin") bis zu einzelnen Aufgaben für dramatischen Sopran wie Marta in d’Alberts "Tiefland" (Basel 1948/49) und Prothoe in →Othmar Schoecks "Penthesilea" (Zürich 1946/47). S. sang ausserdem in Zürich in der Uraufführung von →Hans Haugs "Der unsterbliche Kranke" (1947 als Belinde, Regie: →Hans Zimmermann, musikalische Leitung: Haug) sowie in Basel in den deutschsprachigen Erstaufführungen von Brittens "The Rape of Lucretia" (1947 als Lucretia), Menottis "The Consul" (1951 als Vera Boronel) und →Heinrich Sutermeisters "Raskolnikoff" (1948 als Raskolnikoffs Mutter), Regie jeweils: →Friedrich Schramm, musikalische Leitung jeweils: Krannhals. Ausser in Zürich gastierte S. gelegentlich am →Grand Théâtre in Genf (unter anderem 1950 Amelfa in Rimski-Korsakows "Der goldene Hahn"), am Opernhaus Graz (1953 Ortrud), an der Städtischen Bühne Heidelberg (1953 Baba the Turk in Strawinskys "The Rake’s Progress"), am Stadttheater Klagenfurt (1951 Amneris), am →Stadttheater Luzern (1949/50 Polly Peachum in Britten/Gays "The Beggar’s Opera"), in Saarbrücken, am →Stadttheater St. Gallen (unter anderem 1950/51 Azucena), an der Wiener Staatsoper im Theater an der Wien (1951/52 Amneris) sowie auf Tournee in Mülhausen, Paris und Strassburg (1947/48 als Lucretia). Einen ihrer letzten Auftritte hatte S. in der Spielzeit 1956/57 als Marcellina in Mozarts "Le nozze di Figaro" am →Stadttheater Bern.



Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Margrit von Syben, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1784–1785.

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