Janet Haufler

Aus Theaterlexikon - CH
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* 15.3.1931 Basel. Tochter des Schauspielers und Regisseurs →Max H.

1957–58 Ausbildung in Pantomime bei Roy Bosier, Marcel Marceau und Jacques Lecoq, 1959–62 Schauspielausbildung am →Théâtre de Carouge, 1962–63 Cours d’Art dramatique bei Tanja Balachova in Paris. 1962 debütierte sie als Milchmädchen in Strindbergs "La Sonate des spectres" (Regie: →Philippe Mentha) am Théâtre de Carouge, wo sie zehn Jahre zum Ensemble gehörte (1970 Ismene in Sophokles’ "Antigone", Regie: Mentha). Daneben Gastauftritte in Genf am →Nouveau Théâtre de Poche, an der →Comédie de Genève (1968 Braut und Frau Stahel in →Max Frischs "Biographie", Regie: Mentha) und am →Grand Théâtre (1969 Konkubine und Frau aus dem Volk in →Friedrich Dürrenmatts "Les Anabaptistes", Regie: Jorge Lavelli). Am Sommertheater der Ecole International Genève spielte sie 1963 Julia in O’Caseys "Coquin de Coq" (Regie: Mentha). Seit 1971 Zusammenarbeit mit →Norbert Klassen in Bern in den von ihm geleiteten freien Theatergruppen →Studio am Montag (später Theaterkollektiv Studio am Montag) und →STOP Performance Theater (STOP.P.T.) und in dessen sowie in eigenen freien Produktionen: J. trat in Handkes "Selbstbezichtigung" (1971) auf, spielte unter anderem in Becketts Einaktern "Nicht ich", "Kommen und Gehen" und "Spiel" (1976), Ella in Achternbuschs "Ella" (1979), die Titelrolle in Handkes "Kaspar" (1981) und Fräulein Stefan in →Jürg Laederachs Monodrama "Dummweg, das Hermelin" (1983) und war an zahlreichen Ensembleprojekten beteiligt, wie beispielsweise 1980 "People" im Tanzloft New York, 1985 "TB ein Projekt nach Thomas Bernhard" (in der Mansarde des →Stadttheaters Bern), 1987 Heiner Müllers "Bildbeschreibung", 1988 "Winterreise" nach Schubert sowie 1997 Hamletdarsteller und Ophelia in Heiner Müllers "Hamletmaschine". Seit Anfang der achtziger Jahre realisierte H. auch eigene Projekte, Installationen und bisher mehr als zwanzig Performances unter anderem in Bern, Paris, Kassel, Frankfurt, New York, Berlin, Leipzig, Düsseldorf. Weiterhin Gastverträge auch an anderen Theatern, unter anderem in Paris, an der →Innerstadtbühne Aarau, am →Schauspielhaus Zürich (1975 Balletmädchen und hässliche Edith in Strindbergs "Ein Traumspiel", Regie: Roger Blin), am →Theater für den Kanton Zürich (1973 Rosalinde in Shakespeares "Wie es euch gefällt", Regie: →Reinhart Spörri), am →Théâtre Kléber-Méleau (1985 Mutter in Enquists "Les Serpents de Pluie", Regie: →Matthias Langhoff), am Théâtre national in Strassburg, am Stadttheater Bern (1985 Clara in Thomas Bernhards "Vor dem Ruhestand", Regie: Klassen) und am →Theater Neumarkt Zürich (1998 Hilde Albert in der Uraufführung von Theresia Walsers "King Kongs Töchter", Regie: →Volker Hesse). Sie wirkte als Lehrerin am →Konservatorium für Musik und Theater Bern und gab in Zürich Performancekurse an der F + F Schule für experimentelle Gestaltung und an der Schule für Gestaltung. Zudem verkörperte sie zahlreiche Film- und Fernsehrollen.

Auszeichnungen

  • 1983 Anerkennungspreis des Kantons Bern für die schauspielerische Leistung in Richard Dindos Film "Max Haufler, der Stumme",
  • 1991 Stipendium der Stadt und des Kantons Bern für einen New York Aufenthalt.


Autor: Jean Grädel



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Grädel, Jean: Janet Haufler, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 803–804.

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