Georges Weiss

Aus Theaterlexikon - CH
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* 13.10.1926 (D), † 30.5.1993, auch Georg W. ∞ →Dinah Eleonora Hinz.

Während des nationalsozialistischen Regimes Emigration aus Deutschland in die Schweiz. Lehre als Grafiker, Darsteller beim →Dramatischen Verein Zürich und Bühnenbildassistent am →Schauspielhaus Zürich, wo er bisweilen als Schauspieler einsprang. 1957–63 Engagement als Held und Charakterdarsteller am →Stadttheater Luzern unter →Walter Oberer und →Horst Gnekow, wo er zahlreiche Rollen verkörperte, unter anderem 1958 Ruprecht in Kleists "Der zerbrochene Krug", Louis Laine in Claudels "Der Tausch", Lucentio in Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung", 1959 Sigismund in Calderóns "Das Leben ein Traum", Horace in Molières "Die Schule der Frauen", 1961 Hofmarschall von Kalb in Schillers "Kabale und Liebe", Butler in →Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame", 1962 die Titelrolle in →Max Frischs "Die grosse Wut des Philipp Hotz", Stanley in Millers "Der Tod des Handlungsreisenden" und 1963 Sextus Pompejus in Shakespeares "Antonius und Cleopatra". 1963–67 folgte ein Engagement am Schloß-Theater Celle. 1967–73 trat er in zahlreichen Produktionen der →Schauspieltruppe Zürich auf (1967 Minister Diego in Dürrenmatts "Die Ehe des Herrn Mississippi", 1969 Arkas in Goethes "Iphigenie auf Tauris", Regie beide: →Robert Freitag), daneben gastierte er am →Stadttheater St. Gallen (1967 Frank Scarron in Sternheims "Die Hose", Regie: →Christoph Groszer). Seit den siebziger Jahren unter anderem Engagements am →Stadttheater Chur, in Zürich am Schauspielhaus, am →Theater an der Winkelwiese und erneut bei der Schauspieltruppe (1981 Kapitän Adam Brant und Aigisth in O’Neills "Trauer muss Elektra tragen", Regie: →Maria Becker), bei den Freilichtspielen in Schwäbisch-Hall, am Stadttheater St. Gallen, am →Atelier-Theater Bern (1986 Riccaut de la Marlinière in Lessings "Minna von Barnhelm", 1989 Johannes Rosmer in Ibsens "Rosmersholm", 1991 Moritz Meister in Bernhards "Über allen Gipfeln ist Ruh"), am →Sommertheater Winterthur (1986 Hans Korth in Molnárs "Spiel im Schloss", 1987 General in Anouilhs "Der Walzer der Toreros", 1988 Wolfgang Jäger in Flatows "Der Mann, der sich nicht traut") und 1978–93 unter →Alex Freihart und →Peter-Andreas Bojack kontinuierlich am →Städtebundtheater Biel-Solothurn. Neben zahlreichen anderen Rollen spielte er dort 1978 die Titelrolle in Molières "Don Juan oder Der steinerne Gast", 1984 den Registrator in Frischs "Biografie. Ein Spiel" (Regie beide: Freihart), 1987 Florestan Mississippi in Dürrenmatts "Die Ehe des Herrn Mississippi" und Wolfgang Schwitter in dessen "Der Meteor" (Regie beide: →Rudolf Kautek), 1988 James Tyrone in O’Neills "Eines langen Tages Reise in die Nacht", 1989 die Titelrolle in Bernhards "Der Weltverbesserer" (Regie beide: Bojack), 1990 Shaw in Kiltys "Geliebter Lügner" (zusammen mit Ingeborg Stein, mit der er oft auf der Bühne stand), Riccaut de la Marlinière in Lessings "Minna von Barnhelm", 1992 E in Dürrenmatts "Play Strindberg" und 1993 als letzte Rolle die Titelfigur in Molières "Der eingebildete Kranke" (Regie: →Michael Wedekind). 1980 inszenierte er die Uraufführung von Jan Hagels "Die Flügeljahre" am Städtebundtheater Biel-Solothurn und "Die Moral von der Geschicht …", eine Collage aus Texten von Wilhelm Busch, am →Theater Heddy Maria Wettstein. Daneben schuf er vereinzelt Bühnenbilder (1978 zu Hinz’ Inszenierung von Hacks’ "Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe" am →Galerietheater Die Rampe Bern), zeichnete und malte und zeigte seine Bilder an verschiedenen Ausstellungen.



Autor: Redaktion



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Redaktion: Georges Weiss, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2068.