Gilles Tschudi

Aus Theaterlexikon - CH
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* 6.3.1957 Basel.

T. wuchs zweisprachig auf, was ihm später erlaubte, Rollen in deutscher und französischer Sprache zu spielen. 1975–79 Schauspielausbildung an der →Schauspiel-Akademie Zürich, →Emil-Oprecht-Preis. Erste Engagements 1979/80 am →Schauspielhaus Zürich, 1980 bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, 1980–82 an den Wuppertaler Bühnen, 1982 am →Theater an der Winkelwiese Zürich in "Vorstellungen" (Einakter von Samuel Beckett, Gertrude Stein, Peter Handke, →Jürg Laederach; Regie: Nicolas Ryhiner), 1984 am →Theater am Neumarkt Zürich in der Uraufführung von →Lukas B. Suters "Schrebers Garten" (Regie: →Peter Schweiger) und 1984/85 an den →Basler Theatern. 1985–92 gehörte T. zum Ensemble des Deutschen Theaters Göttingen, dort spielte er unter anderem Konstantin in Tschechows "Die Möwe" (Regie: Heinz Engels), Arnold in Hauptmanns "Michael Kramer" (Regie: Rolf Stahl), Leonhard in Hebbels "Maria Magdalene" (Regie: Eberhard Müller-Elmau), Lucky in Becketts "Warten auf Godot" (Regie: Klaus Kusenberg) und Krogstad in Ibsens "Nora" (Regie: Engels). 1991 trat T. am Théâtre 14 in Paris als Oreste in Racines "Andromaque" auf (Regie: Anne Delbée). 1992/93 arbeitete er als Schauspieler und Regisseur beim Theater Die Färbe in Singen (1992 Fjodor Sologubs "Lieben", 1993 Koltès’ "Roberto Zucco"). 1993–99 spielte T. unter der Direktion von →Volker Hesse und →Stephan Müller am Theater Neumarkt Zürich, unter anderem Louis in Tony Kushners "Angels in America" (Regie: Hesse), in François-Michel Pesentis Projekt "Backroom", Rainer im Ensembleprojekt "In Sekten" (Regie: Hesse), den Kellner in Jelineks "Raststätte oder Sie machens alle" (Regie: Barbara Bilabel), in der Uraufführung von →Urs Widmers "Top Dogs" (Regie: Hesse), Arsakes in Racines "Bérénice" (Regie: Pesenti), Chrigu in →Urs Widmers "Die schwarze Spinne" nach →Jeremias Gotthelf (Regie: Hesse), Agathon in "Das Gastmahl" nach Platon (Regie: Müller) und Joey in der Schweizer Erstaufführung von Mamets "Aus der alten Welt", Erich von Stroheim in Handkes "Der Ritt über den Bodensee" (Regie: Müller) sowie in Projekten von →Ruedi Häusermann. T. tritt regelmässig auch in der Westschweiz auf, so spielte er 1998 in Widmers "Top Dogs" bei der Lausanner Compagnie Gardaz-Michel (Regie: →Sophie Gardaz, →Jacques Michel, T.), 1999 in →Matthias Zschokkes "L’Ami riche" am →Théâtre Kléber-Méleau in Lausanne (Regie: →Philippe Mentha), 2000 in Racines "Bérénice" im →Arsenic in Lausanne (Regie: →Denis Maillefer), 2001 im Tschernobyl-Projekt "La Supplication" nach Svetlana Alexiewitsch am Théâtre en Flammes Lausanne (Regie: Maillefer). T. inszenierte 2001 am Genfer Théâtre de la Grenade Israel Horovitz’ "Le Baiser de la veuve" und am Theater an der Winkelwiese in Zürich Michael Stauffers "ranzechlämmer männlich, blume weiblich". Diverse Hörspiel-, Film- und Fernsehrollen, unter anderen seit 1999 Michael Frick in der Schweizer Fernseh-Soap "Lüthi und Blanc".

Auszeichnungen

  • 2004 Schweizer Filmpreis für die beste Nebenrolle (für Goltz in Dominique de Rivaz’ "Mein Name ist Bach").


Autor: Alfred Ziltener



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Ziltener, Alfred: Gilles Tschudi, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1974–1975, mit Abbildung auf S. 1974.

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