Ursula Schaeppi

Aus Theaterlexikon - CH
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 22.6.1940 Zürich.

1955 Beginn der Schauspielausbildung am →Konservatorium für Musik Bern bei →Margarethe Schell-von Noé, 1956–58 Unterricht bei Walter Fried am →Bühnenstudio Zürich sowie Privatunterricht bei Richard Münch. Bereits während der Ausbildung Auftritte, zum Beispiel 1955 als Gisèle in Giraudoux’ "Intermezzo" am →Schauspielhaus Zürich (Regie: →Oskar Wälterlin). 1958 erstes Engagement am Studio 20 in Bern (Laura in Williams’ "Die Glasmenagerie"). Ab 1959 an deutschen Stadttheatern, unter anderem in Castorp-Rauxel, Berlin, München und in Rendsburg (1960 als Hedwig in Ibsens «Die Wild­ente»). Viele Kinder- und Hosenrollen, darunter wiederholt die Titelrolle in Saint-Exupérys "Der kleine Prinz". 1968–69 Tournee mit den Deutschen Kammerspielen Buenos Aires durch Süd- und Mittelamerika. 1971–72 Engagement an den Berliner Kammerspielen. Seit 1969 Gastrollen an Schweizer Theatern, zum Beispiel 1969 am →Stadttheater Bern als Effie in Ludwig Thomas "Moral" (Regie: →Emil Stöhr), 1970 am →Galerietheater Die Rampe in Bern als Mingo in der Uraufführung von →Alexander Zieglers "Zellengeflüster" (Regie: →Paul Roland) und 1976 in der Titelrolle in →Hansjörg Schneiders "Sennentuntschi" (Regie: Schneider) sowie am →Stadttheater Luzern, am →Kleinthea­ter Kramgasse 6 in Bern und am →Stadttheater Chur. Seit Anfang der siebziger Jahre zudem erste Auftritte im Schweizer Dialekttheater. Durchbruch 1975 am →Bernhard-Theater in Zürich als Heideli in der Uraufführung von →Max Rüegers "Hochzeit in Hägglingen" (Regie: →Inigo Gallo). In diesem Theater trat sie dann regelmässig auf, zunächst vor allem in Cabaret-Revuen von →Charles Lewinsky, →Fredy Lienhard und →Hans Gmür, später auch in Boulevardstücken, die Gmür bearbeitete (Schweizer Dialektfassung) und inszenierte, zum Beispiel 1988 in der Titelrolle von Jack Popplewells "Katharina die Kühne" mit über hundert Schweizer Tourneeaufführungen und Fernsehausstrahlung. Ausserdem schuf S. eigene Schweizer Dialektbearbeitungen für Produktionen des Bernhard-Theaters, in denen sie jeweils in einer Hauptrolle auftrat. Dort Beginn der langjährigen Zusammenarbeit mit →Rudolf Haas und Franco Romano. Weiterhin Gastauftritte an anderen Theatern, zum Beispiel 1979 als Oma Zeitel in Jerry Bocks Musical "Anatevka" am →Opernhaus Zürich (Regie: Helmut Baumann) und 1982 als Toinette in Molières "Der eingebildete Kranke" am →Atelier-Theater in Bern (Regie: Heinz Possberg). Seit 1977 populär durch ihre Auftritte im Schweizer Fernsehen als Goof in "Teleboy" von und mit Kurt Felix, durch ihre Fernsehshow "10 x Schaeppi" und als Eva Chifler in "Traumpaar" mit →Walter Andreas Müller. Ab 1987 produzierte S. vom Bernhard-Theater unabhängige Theaterproduktionen mit Haas, Romano und Müller, in denen S. jeweils die Hauptrolle spielte und für die sie häufig die Schweizer Dialektbearbeitungen verfasste, unter anderem 1987 die Schweizer Erstaufführung von Pierre Chesnots "Vier linke Hände" mit Müller (Regie: Haas), 1991 "Käthi – Superstar" nach Gunther Beth/Folker Bohnet mit Haas (Regie: Romano) und 1994 die Dialektfassung von Eberhard Streul/Otto Schenks "Die Sternstunde der Hanna Bieder" (Regie: Haas), welche 2000 am →Gastspieltheater Zürich wiederaufgenommen wurde. Ausserdem 1987 grosser Erfolg mit →Urs Widmers "Stan und Ollie in der Schweiz" mit S. als Stan und →Stephanie Glaser als Ollie (Regie: →Michael Wedekind). Mehrjährige Tourneen ihrer Produktionen mit Gastspielen unter anderem in Zürich am Bernhard-Theater, am →Theater am Hechtplatz und auf der Studiobühne des Opernhauses sowie am Atelier-Theater in Bern und am →Sommertheater Winterthur. Nach längerer Theaterpause weitere Regiearbeiten und Schweizer Dialektbearbeitungen: 1998 "Tatort: Goldküste!"nach Popplewell mit dem →Dramatischen Verein Uetikon am See und 2001 Schweizer Erstaufführung von Jack Jacquins "Der Mord zum Sonntag" am Gastspieltheater Zürich, in dem S. die Hauptrolle übernahm. S. schreibt und spricht Kindergeschichten und -märchen, die zum Teil als Hörbücher erhältlich sind.

Auszeichnungen

  • 1987 Prix Walo,
  • 1988/89 Prix Bernhard.


Autorin: Sonja Galler



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Galler, Sonja: Ursula Schaeppi, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1578–1579, mit Abbildung auf S. 1579.

Normdaten

Vorlage:Normdaten